9. Kapitel – erste sicht- und fühlbare Veränderungen

Ich möchte den Tag nicht vor dem Abend loben und der kleine blaue Ordnungshüter ärgert mich schon ein wenig auf seine Weise mit einer fetten unansehlichen, zum Teil juckenden Akne im mittlerweile gesamten Gesicht.

Aus dem Vampir (denn Sonne wird weiterhin tabu sein für mich) ist nun zusätzlich ein Pubertier Pickeldi geworden. Doch möchte ich behaupten, es gibt weitaus Schlimmeres, das mich hätte treffen können. Schlimmer geht eben immer. Und der Sonnentyp war ich nie!

Zwei Thrombosespritzen, jeweils morgens und abends, eine Magentablette vor dem Frühstück und einen Blutverdünner (ASS – Tablette) am Mittag sind durchaus erträglich. Ja, auch für jemanden wie mich, der nie Medikamente hat nehmen müssen und diese zudem noch verabscheut( e). Umdenken musste ich da schon. Der Mensch ist ja bekanntlich lernfähig….und „wat mut, dat mut. So isset halt.“

Was ich bislang freudig Positives zu vermelden habe, überwiegt das Negative bei weitem.

Heute können wir den 13. Tag unserer „Freundschaft“ feiern und nach der ersten Woche schon sind mir ein paar „Wunder“ aufgefallen.

Seit der kleine blaue Ordnungshüter mich tagtäglich begleitet, hatte ich bislang kein Fieber und selbst bei 35°C im Schatten keinerlei Ödeme (Wasseransammlung in Fuß und Bein).

Die sichtbar verdickten Lymphknoten am Hals (linksseitig bis fast mittig), die mir aufgrund deren Größe manchmal Angst machten, sie könnten mir irgendwann die Luft abschnüren, sind deutlich kleiner geworden und so gut wie gar nicht mehr erkennbar.

Meine Lanula (kleiner Mond) auf den Fingernägeln sind wieder da. Meine Zehennägel zeigten seit gut 2 Jahren an einigen Stellen seltsam verfärbte Veränderungen, ja einer davon sogar ein merkwürdig „übereinander aufspaltendes“ Wachstum. Davon ist nun nichts mehr zu sehen! Sie schauen einfach wieder völlig normal aus.

Unter meiner linken Achsel hatte man mir noch während meines ersten Aufenthalts Mitte April d. J. im hiesigen Krankenhaus einen verdickten Lymph entfernt. Tage später veränderte sich die Narbe unaufhaltsam bis sie die Größe eines Wachteleis erreichte. Die Verdickung enthielt keinerlei Flüssigkeit und man sagte mir, das regeneriere sich von allein, brauche allerdings Zeit. Innerhalb von weniger als 7 Tagen nach Einnahme des ersten blauen Hüterdragees wurde das „Ei“ kleiner und ist nun fast gänzlich verschwunden.

Insgesamt hat sich auch mein gesamtes Körpergefühl verbessert. Ich bin noch nicht mega fit, aber ich schaffe immer mehr und traue mir auch immer mehr zu. Ich fühle mich einfach wieder etwas wohler in meiner Haut.

So sehe ich dem morgigen Termin in der Ambulanz nicht ganz so düster entgegen als beim letzten Mal und hoffe sehr, meine sympathische Betreuungsärztin wird auch so zufrieden sein, wie ich.

Doch wie gesagt, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben….. das sei daher nur mal so am Rande erwähnt 😉

10. Kapitel – Termin in der Ambulanz und menschliche Weisheiten