13. Kapitel – Sein oder Nichtsein…

Der Lauf des Lebens,

jeder kennt ihn und jeder weiß was ihn erwartet. Doch ist es immer wieder erschreckend, wenn man so nahe mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert wird.

Von der Knospe bis zur Blüte eine wundervolle Pracht. Die Reife ist der Höhepunkt des Lebens. Der Verfall, unaufhaltsam und endlich, unbegreifbar, furchtbar, unabdingbar.

Der Tod lächelt uns alle an, das einzige was man machen kann ist zurücklächeln. (Marcus Aurelius)

Ich muss zugeben, das fällt mir zum Teil wirklich schwer.

Heute habe ich einen kleinen Durchhänger. Es sind nicht nur die Gedanken an die erlebten Geschehnisse bis zum Tod meiner geliebten Mama, der immer noch so unwirklich erscheint. Es ist auch der Gedanke an das eigene Sein oder Nichtsein. An das, was ist und was sein wird.

Vermutlich hat es damit zu tun, dass ich heute morgen das Gefühl hatte, eine Erkältung zöge auf, so dass ich mich am Nachmittag für zwei Stunden hinlegen musste, weil das Bedürfnis an Schlaf mich übermannte. Zu groß war da die Angst, dass der Tumor mich erneut in die Knie bezwingen könnte. Schließlich ist er ein genetisch mutierender… Die Anzeichen waren ähnlich wie damals, wie ich so schlafend bis halbwach auf der Couch lag, nicht in der Lage aufzustehen oder mich bemerkbar zu machen.

Die Seele meldet sich nun auch zu Wort. Seit jeher platzen bei seelischen Sorgen meine Finger auf. Völlig unkontrolliert und ohne Vorwarnung. Irgendwann kommt alles unaufhaltsam zum Vorschein. Die Seele kann die Trauer und den Schmerz wohl nicht länger unterdrücken….

Das hat definitiv nichts mit Tumor und Ordnungshüter zu tun. Dagegen kann ich selbst gedanklich nichts ändern und es kann auch keine Salbe oder Creme etwas dagegen ausrichten. Es ist wie es ist. Die Haut ist der Spiegel unserer Seele.

Ich kann nur hoffen, dass es wieder besser wird. Ein kleiner Durchhänger wird ja wohl erlaubt sein.

Ende der Woche habe ich wieder einen Termin in der Uniklinik und ich hoffe sehr, dass meine Blutwerte mir keinen Strich durch unsere Rechnung machen.

14. Kapitel – noch ein Termin in der Ambulanz

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